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Autismus

Der Bereich "Autismus" ist so groß und vielfältig wie das Leben und die Menschen selbst.

Innerhalb des Spektrums steht der individuelle Mensch, mit seiner Persönlichkeit, seinen individuellen persönlichen „autistischen“ Ausprägungen und Verhaltensweisen.

Folgende Merkmale treffen auf die Mehrzahl der Menschen aus dem Autismus-Spektrum zu:

  • Schwierigkeiten bezüglich Kommunikation und Interaktion

  • verändertes Sozialverhalten

  • veränderte Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung

  • stereotype, sich wiederholende Verhaltensmuster

  • spezielle, intensiv ausgeprägte Interessen, Inselbegabungen

  • Detailgenauigkeit

Die ICD („International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems), die „Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“, ist ein weltweit anerkanntes System mit dem medizinische Diagnosen einheitlich benannt werden.

Sie beschreibt Diagnosekriterien, die den Bereich der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) einheitlich definieren und einen konkreten Bezugsrahmen schaffen.

ICD-10 ist die bisher gültige Version in Deutschland. Sie listet unter „Tief greifende Entwicklungsstörungen“ mehrere, von einander abgegrenzte Kategorien auf (Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Asperger Syndrom).

ICD-10

©Katja Knapp

Im Januar 2022 trat die Nachfolgeversion, ICD-11, in Kraft, für die momentan eine Übergangsversion gilt.

Die Aktualisierung brachte auch eine Änderung in der Klassifikation im Bezug auf Autismus mit sich.

In der ICD-11 erhält die Diagnose "Autismus-Spektrum" eine eigene Kategorie mit verschiedenen Unterkategorien.

Diese neue Klassifikation wird der Vielfalt und großen Bandbreite der autistischen Ausprägungen um einiges gerechter, als es bei ICD-10 der Fall ist.

​Folgende Diagnosekriterien sind dabei weiterhin relevant:

  • soziale Interaktion und Kommunikation

  • eingeschränkte, sich wiederholende, unflexible Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten

Weiterentwickelt bzw. differenziert werden in der ICD 11 folgende Aspekte:

  • der Beginn der Störung

  • die signifikanten Auswirkungen der Symptome auf persönliche, familiäre, soziale, schulische, berufliche oder andere wichtigen Funktionsbereiche und die Beeinträchtigungen, die dadurch entstehen

  • die Variabilität der der Merkmale, die sich je nach sozialem, erzieherischem oder anderem Kontext verändern können

  • das breite Spektrum der intellektuellen Funktionen

  • das breite Spektrum der Sprachfähigkeiten

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Kein Mensch mit Autismus gleicht dem anderen.

Dies spiegelt sich auch in der Selbstwahrnehmung von autistischen Menschen wider. Für manche ist die Diagnose etwas Wichtiges. Sie trägt zur persönlichen Identifikation, Akzeptanz und Annahme bei.

Andere autistische Menschen hingegen möchten nicht als „Autist“ oder „autistisch behindert“ betrachtet werden.

Wieder andere Betroffene nehmen die Diagnose als sehr schwerwiegend, einschneidend und belastend wahr.

Dies ist auch entscheidend von dem jeweiligen Umfeld und der Lebenssituation, in der sich der Mensch befindet, geprägt.

Meiner Ansicht nach ist Autismus weder eine Störung noch Behinderung, sondern eine der vielfältigen Arten des menschlichen Seins.

Neurodiversität ist eine Möglichkeit wie Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld agieren und auf Erfahrungen, Prägungen, Traumata etc. reagieren.

Jede autistische Wahrnehmung und Verhaltensweise hat für den betroffenen Menschen einen individuellen Sinn und einen konkreten Auslöser.

So können z. B. repetives Verhalten oder rhythmisierte, gleichbleibende Abläufe dabei helfen Ängste und Stress zu reduzieren und Sicherheit zu vermitteln.

Mit meinen Angeboten heiße ich alle Menschen willkommen, unabhängig davon, wie sie sich sehen, definieren und wo sie im Spektrum stehen.

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